André Fischer (Chorleiter) » Biografie, Fotos und Konzerte

André Fischer

Chorleiter

André Fischer (*1966) erlangte an der Zürcher Musikhochschule Diplome in den Hauptfächern Posaune, Schulmusik und Musiktheorie. An der Universität Zürich absolvierte er ergänzend dazu die Grundstudien in Germanistik und Musikwissenschaft. Ein Praktikum im Sommer 1991 in Washington D.C. beim Solo-Posaunisten des National Symphony Orchestra (NSO), Milton Stevens, führte zu Begegnungen mit Mstislav Rostropowitsch (damaliger Chefdirigent) und Henry Mancini (Gastdirigent) und legte den Grundstein für das Interesse an der Arbeit mit gross besetzten Klangkörpern. Ein Studienjahr 1995 an der Prager HAMU (Hauptfach Komposition bei Juraj Filas) und Dirigierunterricht bei Erich Schmid (ehemaliger Chefdirigent des Zürcher Tonhalle-Orchesters) rundeten die Ausbildung ab.

Seit 1991 unterrichtet André Fischer an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) Musiktheorie, seit 2001 als Professor. 1997 begann er seine Arbeit mit dem Zürcher Konzertchor (ZKC), welcher ihn 2001 zu seinem künstlerischen Leiter ernannte. Dessen traditionelle Zusammenarbeit mit dem Zürcher Kammerorchester (ZKO) führte zu zahlreichen Choreinstudierungen aus dem Repertoire des Barock für Gastdirigenten wie Marcus Creed, Andrew Manze oder Diego Fasolis. Im Auftrag von Obrasso Concerts bereitet André Fischer den Zürcher Konzertchor regelmässig für gross besetzte Aufführungen im Luzerner KKL vor (Berlioz’ Grande Messe des morts, Verdis Missa da Requiem, Gounods Cäcilienmesse).

André Fischer dirigiert seit 2004 regelmässig Konzerte in der Zürcher Tonhalle. Der ZKC wurde dabei stets vom Zürcher Kammerorchester (ZKO) begleitet. Zum Repertoire gehören Werke wie Ein deutsches Requiem von Brahms, die Messen in As-Dur und Es-Dur von Schubert, Mozarts Requiem und c-Moll-Messe, Bachs h-Moll-Messe, Mendelssohns Elias, Dvořáks Stabat mater, Haydns Schöpfung, Bruckners f-Moll-Messe und Rossinis Petite Messe solennelle.

Mit dem Musikkollegium Winterthur gelangten nebst weltlichen Chorwerken Orchesterlieder von Wagner und Mahler mit der venezianischen Altistin Sara Mingardo zur Aufführung. Die Rezensentin schrieb darüber: «Fischers Dirigierstil war interessanterweise unterschiedlich, wenn er vor allem seine Sängerschar mit straffen, winkligen Gebärden zu führen hatte und damit imponierende Exaktheit erzielte oder aber – bei Liadow und grösseren Instrumentalpartien – das Orchester mit sehr viel geschmeidigeren Gesten leitete und damit auf dessen selbstverständliche Mitgestaltung zählen konnte.»

Ergänzend zum Kern-Repertoire setzten die Eigenkomposition Mann ist Mann (2005, Bühnenmusik für die Zürcher Festspiele), die Glagolitische Messe von Leoš Janáček (2016 im KKL und im Prager Veitsdom anlässlich des Pontifikalamtes von Kardinal Duka zum 700. Geburtstag von Kaiser Karl IV. mit Live-Übertragung durch das Tschechische Fernsehen), die Begleitung von Andrea Bocelli im Hallenstadion (2017) sowie die Uraufführung der Musica salutaris (2019) erwähnenswerte und viel beachtete Akzente.

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