Peter I. Tschaikowsky - Biografie des Komponisten

Der Komponist Peter I. Tschaikowsky

Die Biografie von Peter I. Tschaikowsky

Pjotr Iljitsch Tschaikowski, deutsch "Peter Tschaikowsky" zählt weltweit zu den meistgespielten Komponisten ernster Musik. Sein Ruhm begründet sich auf seine Ballettmusik "Schwanensee" (1877), auf seine Oper Eugen Onegin (1877/78), auf das Erste Klavierkonzert (1874), die Vierte (1877-78), Fünfte (1888) und Sechste Sinfonie (1893), das Violinkonzert op.35 (1878) und die Festouvertüre 1812 op.49 (1880). Tschaikowsky komponierte in den 28 Jahren seines Schaffens 80 Werke mit Opuszahl und etwa gleich viele ohne. Seine Landsleute sahen ihn, als der nationale Komponist der russischen klassischen Musikepoche vom Ende des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.

Igor Strawinsky, das Geschmacksgenie der Neuen Musik, verehrte Tschaikowsky und wurde nie müde, in seinen Schriften und Interpretationen den Blick auf den Nuancenreichtum und die geniale Vieldeutigkeit des Tschaikowskyschen Melos mit seiner wuchernden Fülle an Farben und rauschenden Klangkultur zu lenken. Tschaikowsky zu erkennen, erfordere nach seiner Überzeugung Hingabe und Intelligenz, virtuose Lust an der Entladung und schwelgerische Freude an der Leidenschaft.

Tschaikowsky wurde am 25. April 1840 in Wotkinsk im Ural als zweiter Sohn eines Bergbauingenieurs geboren. Schon früh zeigte sich seine Empfindsamkeit für Poesie und Musik. Auf eigenes Drängen hin erhielt er ab seinem vierten Lebensjahr Klavierunterricht. Doch ernsthaft mit Musik beschäftigte er sich erst mit 21 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt hatte er eine Ausbildung in der Juristenschule absolviert und arbeitete als Sekretär des Justizministeriums.

Als Schüler von Nikolaj Zarembas und Anton Rubinstein studierte Tschaikowsky ab 1861 die westliche Musikgeschichte. 1865 beendete er seine Ausbildung am St. Petersburger Konservatorium mit einer Kantate über Schillers „Ode an die Freude“ und ging als Professor für Musiktheorie, Harmonielehre und Komposition an das Moskauer Konservatorium. Werke aus dieser Zeit zwischen 1866 bis 1877 belegen, dass Tschaikowsky sich intensiv mit Beethoven, Schumann und Mendelssohn, aber auch mit Komponisten seiner Zeit wie Meyerbeer, Berlioz, Liszt, Wagner und Litolff auseinander gesetzt hatte und er in Kenntnis darüber seinen eigenen Kompositionsstil entwickelte.
Genreszenen, die vom Heiteren bis zum Grotesken reichen, finden sich in seinen Werken ebenso wie komplexe Stimmungsgemälde russischer Lebensart. In seinen Chorwerken zeigte Tschaikowsky der mehrstimmigen russisch-orthodoxen Kirchenmusik neue Wege auf. Mit der besonderen Gabe ausgestattet, in seinen Ballettmärchen tänzerische Elemente verschiedenster Kulturen mit grösster Finesse zusammenzuführen, schrieb er Ballettgeschichte. Die Suiten zu „Schwanensee“ op.20 (1876), „Dornröschen“ op.60 (1889) und „Der Nussknacker“ op.71 (1892), die Tschaikowsky zum Teil sogar vor der Endfassung der vollständigen Ballettmusik entwarf, bilden Konzentrate, die er nach rein musikalischen Gesichtspunkten um des optimalen Effekts Willen zusammenstellte und damit eine weitere Erfolgsgeschichte begründete. Diese höchst gelungenen Extrakte sind zudem mustergültige Beispiele für seine ausgereifte Instrumentationskunst. In seinen Bühnenmusiken, Konzerten, Liedern und Symphonien neigte Tschaikowsky zum Bekenntnishaften. Bezeichnungen wie Sehnsucht, Seelentiefe, Schwermut und Zartheit, starke lyrische Kraft, peitschende Härte lassen die Fülle an Charaktere erahnen, die er musikalisch überaus differenziert und kompromisslos auszukomponieren verstand. Damit verhalf er der nationalrussischen Musik zu einem gleichberechtigten Platz im gesamteuropäischen Kontext. 

So sahen es die Musikkenner in Russland. Nicht aber die westliche Musikgeschichtsschreibung, unter ihnen die führenden Köpfen wie Theodor W. Adorno oder der Kritikerpapst Eduard Hanslick. Sie definierten die Gruppe der Fünf, besser bekannt als „das mächtige Häuflein“ u.a. mit Mussorgsky und Rimsky-Korsakow, als die Repräsentanten der nationalrussischen Musik schlechthin, während sie in Tschaikowsky aufgrund seiner westlich geprägten Ausbildung zuerst den Internationalisten suchten und seine Werke vor allem geschmacklich an der französischen und deutschen Musik massen. Dabei entging ihnen, dass Tschaikowsky in keiner Beziehung als westlicher Gegenpol zur Gruppe der Fünf zu sehen ist. Ihm war es gelungen, westliche Kompositionstechniken mit russischem Material und Melos zusammenzuführen und eine neue, eigenständige und vielseitige Stilrichtung zu entwickeln. 

Im Rahmen der Obrasso Concerts werden Werke des Komponisten Peter I. Tschaikowsky regelmässig im KKL Luzern, der Tonhalle Zürich und dem Casino Bern aufgeführt.

Dieser Artikel basiert auf Inhalten aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.

ADNXS Pixel