Richard Wagner - Biografie des Komponisten

Der Komponist Richard Wagner

Die Biografie von Richard Wagner

Richard Wagner war ein deutscher Komponist, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent. Richard Wagner ist als Wilhelm Richard am 22. Mai 1813 in Leipzig geboren. Wagner wuchs in Dresden auf, wo er ab 1822 die Kreuzschule besuchte. Als Schüler des Nicolai-Gymnasiums in Leipzig erhielt er Kompositionsunterricht von dem Gewandhausgeiger Christian Gottlieb Müller. Während seiner Schulzeit hat Wagner erste Werke komponiert. Dazu gehören drei Klaviersonaten, verschiedene Kla­vierstücke, 4 Ouver­türen, eine Sinfonie, ein Streichquartett und Frag­mente einer Oper (Die Hochzeit).

Seinen Leipziger Aufenthalt unterbrach er 1833 durch eine kurze Tätigkeit als Korrepe­titor in Würzburg, wo seine erste vollständige Oper (Die Feen) entstand. 1834 wurde Richard Wagner Musikdirektor am Magdeburger Stadt­theater. Dort schrieb er neben einer Ouvertüre zu Schauspiel (Chri­stoph Columbus) seine zweite Oper (Das Liebesverbot - Die Novize von Palermo). 1836 verlobte sich Richard Wagner mit der Schauspielerin Minna Planer. Da die Operntruppe in Magdeburg aufgelöst wurde, übernahm Wagner im Herbst 1837 die Kapellmeisterstelle am neueröffneten Theater in Riga. Kurze Zeit später floh er mit seiner Frau über London nach Paris. Um hier seinen Lebensunterhalt zu verdienen, war er gezwungen Handlangerdienste zu leisten. In Paris vollendete Wagner die bereits in Riga begonnene Grosse tragische Oper in fünf Akten „Rienzi, der letzte der Tribunen“ und komponierte den „Fliegenden Holländer“. 1843 wurde Richard Wagner zum Königlich Sächsischen Kapellmeister an der Dresdner Oper ernannt. Als Dirigent gelangte er schnell zu grossem Ansehen, unter anderem durch die Aufführung Gluckscher Opern und von Ludwig van Beethovens Neunter Sinfonie. 1842-48 schrieb Wagner „Tannhäuser“, der „Sängerkrieg auf der Wartburg“ und „Lohengrin“. Bei der Beisetzung von Carl Maria von Weber (1844) hielt Wagner die Trauerrede und komponierte nach Motiven von Webers „Euryanthe“ einen „Trauermarsch“ und einen selbstgedichteten Chor Gesang „An Webers Grabe“. Die Unruhen des Jahres 1848 zogen auch Wagner in ihren Bann. Er hatte Kontakt zu Michail Bakunin und August Röckel, für dessen revolutionäre Volksblätter er Artikel schrieb, und verteilte Flugblätter beim Dresdner Maiaufstand von 1849. Das Scheitern dieses Aufstands zwang Wagner zur Flucht. Er begab sich zunächst zu Liszt nach Weimar und lebte dann bis 1858 in Zürich. Dort veröffentlichte er die Schriften „Die Kunst und die Revolution“ (1849), „Das Kunstwerk der Zukunft“ (1849), „Oper und Drama“ (1851) und „Eine Mitteilung an meine Freunde“ (1851). Die Arbeit am Nibelungen-Stoff reicht bis 1848 zurück. Die Dichtung „Siegfrieds Tod“ (Götterdämmerung) entstand 1848, die von „Der junge Siegfried“ (später Siegfried) 1851-52, die von „Das Rheingold“ 1851-54 und die von „Die Walküre“ 1851-56. 1853 begann Wagner mit der Komposition, die er 1857 nach dem 2. Akt an Siegfried abbrach. 1858 verliess Wagner das Asyl bei Zürich. Richard Wagner begab sich zunächst nach Venedig und später nach Luzern, wo er „Tristan und Isolde“ beendete. In seinem Landhaus am Vierwaldstättersee befindet sich heute das Richard Wagner Museum der Stadt Luzern.

1864 wurde Wagner vom König Ludwig II. von Bayern nach München berufen. Aber schon 1865 verliess er München wieder, da eine Opposition um die Finanzen der königlichen Kabinettskasse besorgt war. Er ging 1866 erneut nach Trib­schen bei Luzern, wo er „Die Meistersinger von Nürnberg“ beendete.

Schon in München bestanden intime Beziehungen zwischen Wagner und Bülows Frau Francesca Gaetana Cosima, der Tochter Liszts. Cosima folgte Wagner nach Luzern, wo am 6. Juni 1869 der Sohn Siegfried geboren wurde. Die Ehe Bülows wurde am 18. Juli 1870 getrennt. Wagner und Cosima heirateten am 25. August 1870. Die Komposition des „Siegfried“ hat Wagner 1864 wieder aufgenommen und 1871 beendet. Mit der Komposition der „Götterdämmerung“ begann Wagner 1869. „Das Rheingold“ kam in München 1869, die „Walküre“ 1870 zur Erstaufführung. Das für Cosima geschriebene „Siegfried-Idyll“ wurde von Wagner zu ihrem Geburtstag 1870 auf der Haustreppe des Tribschener Landhauses erstmals aufge­führt. Am 22. April 1872 übersiedelte Wagner nach Bayreuth. Am 22. Mai 1872 erfolgte die Grund­steinlegung des Festspielhauses. Nachdem auch die Komposition der „Götterdämmerung“ 1874 abgeschlos­sen war, fanden vom 13. bis 30. August 1876 die ersten drei Aufführungen des vollständigen Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ unter der Leitung von Hans Richter statt. Wagners letztes Werk war „Parsifal“, ein Bühnenweih­festspiel. Der „Parsifal“ wurde bis 1913, nur in Bayreuth aufgeführt. Bis in die Bayreuther Zeit hinein setzte Wagner seine schriftstellerische Tätigkeit fort. Nach den Zürcher Schriften schrieb er: Zukunftsmusik (1860); über das Dirigieren (1869); Beethoven (1870); Religion und Kunst (1880/81).

Die Wirkung der Musik von Richard Wagner reichte von abgrundtiefer Ablehnung bis zu kultischer Verehrung. Nicht nur für den Bereich der Musik, sondern auch für den der Literatur war Wagner von weitreichendem Einfluss. Die erste Periode seines Schaffens umfasst die frühen Werke bis zum „Rienzi“ einschliesslich, der noch von Meyerbeer und überhaupt von den Traditionen der Pariser heroischen Oper beeinflusst ist. Die zweite Periode bezeichnet die Zeit vom „Holländer“ bis zum „Lohengrin“, die Erfüllung und Vollendung der romanti­schen Oper in der Linie Webers und Marschners.

So aufschlussreich die Schriften Wagners für das Verständnis seiner künstlerischen Ideen und seiner eigenen Werke sind, so vorsichtig muss man bei den in ihnen wie auch in seinen Briefen und in der Autobiographie enthaltenen Urteilen über andere Musiker sein. Ihren besonderen Charakter erhalten die Schriften, die Autobiographie und viele Briefe dadurch, dass die Urteile über Geschichte, Gesellschaft, Staat, Religion bezogen sind auf den Künstler Wagner und seine Selbstdarstellung. Es entsteht im Schrifttum Wagners ein Mythos der Kunst mit einem riesigen und bunten ideologischen Vorspann, der von Rousseaus Grundsatz der guten Natur, Ideen Herders, Auguste Comtes, Pierre-Joseph Proudhons, der Junghegelianer, der Sozialisten und Revolutionäre von 1848, Ludwig Feuerbachs und besonders nach 1854 A. Schopenhauers bis zu pervertierten christlichen Dog­men reicht. Dieser Mythos der Kunst, der auch das Pathos der Wagnerschen Musik mitbestimmt, ist der eigentliche Gegenstand des Bayreuther Kults.

Wagner ist am 13. Februar 1883 in Venedig verstorben. Begraben wurde Richard Wagner am 18. Februar 1883 in Bayreuth im Garten seiner Villa „Wahnfried“.

Im Rahmen der Obrasso Concerts werden Werke des Komponisten Richard Wagner regelmässig im KKL Luzern, der Tonhalle Zürich und dem Casino Bern aufgeführt.

ADNXS Pixel