Bolshoi Symphony Orchestra (Sinfonieorchester) » Biografie, Fotos und Konzerte

Bolshoi Symphony Orchestra

Sinfonieorchester

Das Orchester des Bolschoi Theaters ist das älteste Orchester Russlands und eines der grössten Symphonieorchester weltweit. Es wurde 1776 gleichzeitig mit dem Bolschoi Theater gegründet. Entsprechend eines Dekrets Katharinas II umfasste das Orchester zu Beginn 35 Musiker. Das Orchester bestand zu Anfang aus leibeigenen Musikern von Grossgrundbesitzern, welche der Staat kaufte, Musikern aus fremden Ländern sowie freischaffenden Musikern. Es war Teil aller Schauspiel- und Opernproduktionen des Bolschoi Theaters.

Allmählich wurde das Repertoire erweitert – es folgten Opern und Ballette von A. Alyabiev, A. Werstowski und A. Warlamow. Ebenso wurden Werke von M. Glinka und später von A. Serow, P. Tschaikowski, M. Mussorgsky, A. Borodin, N. Rimsky-Korsakov und A. Glazunow auf die Bühne des Bolschoi Theaters gebracht. Seit 1830 widmete sich das Orchester auch nach und nach dem westlichen Opernrepertoire und führte die Opern von W. Mozart, L. Cherubini, G. Rossini, G. Donizetti, V. Bellini, C. Weber und später von G. Verdi, R. Wagner, G. Bizet, C. Gounod und G. Puccini auf.

Das Orchester begann zum Ende des 19. Jahrhunderts Symphoniekonzerte zu geben, welche eine grosse Rolle für die musikalische Weiterentwicklung spielten. Zwischen 1904 und 1906, unter dem Chefdirigenten S. Rachmaninow, wurde die Stellung des Orchesters besonders hervorgehoben und in diesen Jahren kam es zu einer Reihe von Umstrukturierungen. Rachmaninows Veränderungen führten zu einem Umdenken und zu einer Neupositionierung des Orchesters bei Opern- und Ballettproduktionen. In den zwanziger und dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts erlebte das Orchester des Bolschoi Theaters eine neue Phase der kreativen Entwicklung.

In dieser Zeit traten die besten Musiker des Landes dem Orchester bei und somit wurde es zum wichtigsten Klangkörper und zum Zentrum des musikalischen Lebens nicht nur in Moskau, sondern in der gesamten Sowjetunion. Hervorragende russische Dirigenten, wie S. Rachmaninow, V. Suk, N. Golovanov, A. Pazovsky, S. Samossud, A. Melik-Pashayev, B. Chaikin, J. Swetlanow, G. Roschdestwenski, Y. Simonov, A. Lazarev und M. Ermler, arbeiteten mit dem Orchester des Bolschoi Theaters zusammen. Auch ausländische Dirigenten wie B. Walter, O. Fried, A. Coates, F. Stiedry, Z. Khalabala, H. Abendroth und R. Muti standen am Pult und lobten die professionelle Zusammenarbeit und das hohe Niveau des Orchesters. Das Orchester des Bolschoi Theaters spielte unzählige Opern, Ballette und symphonische Werke ein, welche internationale Anerkennungen und hohe Auszeichnungen erhielten. Im Jahr 1989 wurde das Orchester mit dem höchsten italienischen Musikpreis, der „Goldenen Viotti Medaille“, für das beste Orchester des Jahres ausgezeichnet.

Heute umfasst das Orchester des Bolschoi Theaters mehr als 250 Mitglieder. Ihr Stil ist einzigartig durch den eindringlichen und kräftigen Klang der Streicher, die filigrane Arbeit der Holzbläser und die Brillanz und Kraft der Blechbläser. Die Musiker treten in Russland und weltweit als Solo-Künstler und in verschiedenen Ensembles auf. Viele von ihnen sind Gewinner internationaler Musikwettbewerbe und vom Staat ausgezeichnete Ehrenträger im Kulturbereich. Etliche Musiker der älteren Generation unterrichten nebenbei am Moskauer Tschaikowski Konservatorium sowie an der Gnessin Musikakademie und viele ihrer Studenten schafften den Sprung in das Orchester.

Im Laufe der Jahre gewann das Orchester des Bolschoi Theaters weltweite Anerkennung durch die Teilnahme bei internationalen Opern- und Balletttourneen sowie durch Auftritte auf den wichtigsten Konzertbühnen. Kritiker sprachen zuletzt über die stetig wachsende Qualität und das erstarkte Renommee des Orchesters, welche es sich über die Jahre erworben hat. Im Februar 2014 wurde Maestro Tugan Sokhiev zum Chefdirgenten und Musikdirektor des Bolschoi Theaters ernannt.

Das Bolshoi Symphony Orchestra gastiert im Rahmen der Obrasso Concerts im KKL Luzern.

Bolshoi Symphony Orchestra gastiert im KKL Luzern
ADNXS Pixel