Kapelle So&So (Blaskapelle) » Biografie, Fotos und Konzerte

Kapelle So&So

Blaskapelle

Es hat viele Vorteile, wenn die sechs Musikanten, die eine Band starten, sich schon lange kennen und nicht etwa gecastet worden sind. Vor allen Dingen musiziert es sich einfach leichter gemeinsam. Man kennt den Sound der Kollegen, kann erahnen, welche Phrasierung der andere gleich wählen wird und hat sofort ein Gefühl dafür, wie man sich am besten in den Gesamtklang der Gruppe einfügen kann.

Wahrscheinlich war genau deshalb schon die erste Wirtshaustour der kurz zuvor gegründeten «Kapelle So&So» im Jahr 2017 ein voller Erfolg: Ausverkaufte Gaststuben und begeisterte Zuhörer in Bayern wie in Österreich. Der erdige, energiegeladene Sound gepaart mit musikantischer Lässigkeit und messerscharfem Zusammenspiel war nichts weniger als eine Offenbarung. Das bei dieser Tour entstandene Live-Album ist jetzt schon Kult.

Der Grossteil des Programms besteht aus Eigenkompositionen, doch auch ein paar geschickt arrangierte Klassiker fehlen nicht. Dabei kennt die Kapelle So&So keine Genregrenzen. Polka, Walzer, Marsch – eh klar – trifft da zum Beispiel auf Reggae, Anleihen aus der Wiener Klassik (!) und bayerischen Blechbläserchanson, den es so wohl noch nicht gegeben hat. Geblasen und gezupft wird laut und mit Emotion.

Wer druckt, zupft, blost...

Hansi Auer, Ziach
Wenn man den Nachnamen «Auer» hört und man nur im entferntesten etwas mit alpenländischer Volksmusik zu tun hat, werden die zuständigen Synapsen im Gehirn einen 3-fachen Felgaufschwung mit Telemarklandung turnen. Als gelernter Instrumentenbauer für Tasten- und Knopfinstrumente, Musiklehrer für diatonische Harmonika, studierter Tontechniker und diesem Familiennamen sind wir uns sicher, dass er wesentlich erfolgreicher wäre, hätte er den Weg der Solokarriere eingeschlagen. Aber das sagen wir ihm nicht…

Michi Graf, Gitarre
Was soll man über Vaddi sagen? Der Nachname ist ja sehr aristokratisch, aber das war’s dann auch schon. Der Herr Graf selbst fällt eher in die Kategorie «Sollen sie doch Kuchen essen, wenn sie kein Brot mehr haben». Die Symbiose aus Schickeria und Gigolo hat ähnlich viele Lebensunterhaltsmassnahmen wie der Hansi, nämlich Wirt, Gondoliere, Gartenpfleger, Vespahändler, Skilehrer, Caterer und Rodellehrer, nur leider mit mässigem Erfolg. Deshalb haben wir uns entschieden, den liebenswerten alten Mann in unserer coolen Gang aufzunehmen und ihm einen möglichst angenehmen Lebensabend zu bescheren.

Joschi Öttl, Flügelhorn
Wir haben Nachwuchs in der So&So Familie, ein wahres Wunschkind dieser Prachtkerl… Dieser hübsche Herr spielt seit dem Frühjahr 22 das Flügelhorn in unserer fidelen Boyband. Mit seiner ruhigen und zuverlässigen Art deckt er bis dato bei uns nur stiefmütterlich behandelte Charaktereigenschaften ab. Noch dazu ist er auch ein waschechter Pinzgauer, was den angenehmen Nebeneffekt hat, dass sich er und Manu bestens in ihrer Eingeborenensprache unterhalten können. Spielen tut er wie ein Weltmeister der Joschi, was wir zumindest in Teilen seinem Musikstudium in Klagenfurt zu verdanken haben. Unserem Agrarjazz muss er sich halt noch ein bisschen anpassen, aber wir sind doch recht zuversichtlich, dass er das hinbekommt…

Wasti Höglauer, Flügelhorn
König Ludwig II. sagte einst über Wasti’s Geburtsort Anger, dass es wohl das schönste Dorf Bayerns sei. Es gibt zwei Möglichkeiten, sich von der Richtigkeit dieses Satzes zu überzeugen: Entweder man googelt den Luftkurort im wunderschönen Berchtesgadener Land und bestaunt den seit 1882 komplett unveränderten Dorfplatz, oder man unternimmt einen Ausflug dort hin und befragt die wenigen verbliebenen Zeitzeugen selbst, die vor Ort graumeliert den Dorfanger schmücken. Ansonsten führt Wasti ein relativ tristes Leben im Keller seines Elternhauses, wo er hauptsächlich mit roter Birne hohe Trompetentöne übt. Aber fragen sie ihn selbst wenn sie ihn treffen, das mag er…

Manu Haitzmann, Basstrompete
Danke Kohl, Danke Schengen! Euch haben wir ihn zu verdanken. Kaum wurde 1997 die Grenze vom strukturschwachen österreichischen Pinzgau ins gelobte Land Oberbayern geöffnet, schon hatten wir ihn an der Backe und jetzt kriegen wir ihn nicht mehr los. Aber mal im Vertrauen: Der Manu is schon ein netter Kerl, so ist es nicht. Das Problem liegt eher bei uns. Da er spielt wie ein junger Gott und dabei noch aussieht, als hätten Kaiserin Sissi und Richard Lugner ein gemeinsames Tête-à-Tête in einer Besenkammer in der Wiener Hofburg gehabt, stellt er uns halt musikalisch und optisch dermassen in den Schatten, dass man schon eher von einer Sonnenfinsternis sprechen muss. Da Neid is a Sau!

Stefan Huber, Tuba
Wie sagt man so sön: Das Schlimmste kommt zum Schluss. Und damit meinen wir nicht nur das Instrument (Anm. der Redaktion: Ist das überhaupt eins?). Der Huaba kam zur Tuba wie alle jungen Musikanten, die die riesengrosse Ehre haben, ein unhandliches Stück Etwas im Sommer bei 40 Grad Celsius, solierend vor einer leeren Ehrentribühne beim örtlichen Gaufest, 10km durch die Metropolen Bayerns zu schleppen: Er war ein dickes, unbeliebtes Kind. Und jetzt? Nun ja, ein Kind ist er keins mehr…

Kapelle So&So: Genreübergreifend Blasmusik in Luzern
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