Carl Orff - Biografie des Komponisten

Der Komponist Carl Orff

Die Biografie von Carl Orff

Carl Orff wurde nicht nur durch sein Werk «Carmina Burana» weltberühmt, sondern auch durch das musikpädagogische Konzept «Orff-Schulwerk». Der gebürtige Münchner erhielt zu Lebzeiten und auch nach seinem Tod zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen und gilt als einer der wichtigsten tonalen Komponisten und Pädagogen des 20.Jahrhunderts.

Orff wurde am 10. Juli 1895 in München geboren. Er entstammte einem musikalischen Elternhaus und wurde besonders durch seine Mutter, eine ausgebildete Pianistin, schon früh gefördert. Carl Orff erhielt als Kind Klavier-, Violoncello- und Orgelunterricht und sang im Schul- und Kirchenchor. Unter dem Eindruck von Richard Wagners Opern, begann Orff in München bei Anton Beer-Walbrunn und Hermann Zilcher zu studieren. Ab 1919 arbeitete Orff als freischaffender Komponist in München.

Bereits in seiner Studienzeit hegte Orff Interesse an Musikpädagogik, fand aber zunächst Arbeit als Kapellmeister an den Münchner Kammerspielen, wirkte kurz in Mannheim und Darmstadt, und kehrte 1920 wieder in seine Heimatstadt München zurück. Nach weiteren Studien bei Heinrich Kaminski gründete er gemeinsam mit der Pädagogin Dorothee Günther 1924 eine Schule für Gymnastik, Tanz und Musik, die eine moderne Verbindung von Musik und Bewegung propagierte.

Aus einem ganzheitlichen Klangbewusstsein heraus, arbeitete Orff an einer umfassenden Form der Vermittlung, die als „Schulwerk“ (1930–35) bis heute eine Grundlage des Musikunterrichts ist. Dazu gehörte auch die Entwicklung des perkussiven Orff-Instrumentariums, die er gemeinsam mit dem Instrumentenbauer Karl Maendler vorantrieb. Weitere wichtige Stationen war der Posten als Dirigent des Münchner Bachvereins (1930–33), die Leitung der Meisterklasse für Komposition am Münchner Konservatorium (1950–60) und schliesslich ab 1961 die Leitung des neu gegründeten „Orff-Instituts“ am Mozarteum in Salzburg, das sich um die Weiterentwicklung des Schulwerk verdient gemacht hat.

Als Komponist gelang Carl Orff der Durchbruch mit der „Carmina Burana“, der Vertonung mittelalterlicher Vagantendichtung, die er in einem Kodex aus der Bibliothek des Klosters Benediktbeuern gefunden hatte.

Neben Richard Wagner vor allem von Claude Debussy, Arnold Schönberg und Igor Stravinsky beeinflusst, lag ihm sowohl bei der Vertonung literarischer Vorlagen als auch bei eigener Dichtung daran, mit modernen Gestaltungsmitteln den Eindruck historischer, mythischer, legendärer oder religiöser Empfindungen hervorzurufen. Hinter nahezu allen seinen Bühnenwerken, Lamenti, aber auch hinter den Instrumentalwerken stand die Vorstellung der Einheit von Musik, Bewegung und Sprache, die er bis hin zu Formen der Improvisation ausweitete.

Carl Orff starb 1982 in München. Die Carl Orff-Stiftung mit Sitz in Diessen am Ammersee erhält seit 1984 den künstlerischen und pädagogischen Nachlass Carl Orffs.

Im Rahmen der Obrasso Concerts werden Werke des Komponisten Carl Orff regelmässig im KKL Luzern, der Tonhalle Zürich und dem Casino Bern aufgeführt.

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