Carmina Burana & Boléro im KKL Luzern | © Obrasso Concerts

Carmina Burana & Boléro


Sa. 06. Juni 2026, 18:30

KKL Luzern, Konzertsaal

CHF 1581431281088460

Künstler


Orffs Carmina Burana und Ravels Boléro – zwei Klassiker voller Wucht und Rhythmus.

Der weltberühmte Chor "O Fortuna" ist längst ein Star der Filmmusik – doch Carl Orffs gesamtes Werk, basierend auf der mittelalterlichen Sammlung "Carmina Burana" entfaltet seine volle Kraft live im Konzertsaal. Am 6. Juni 2026 bringt ein hochkarätiges Ensemble das Chorwerk im KKL Luzern auf die Bühne – kombiniert mit Ravels mitreissendem "Boléro".

O FOrtuna - Schicksalsrad der römischen Glücksgöttin Fortuna

Carmina Burana – Das Orff'sche Chorwerk füllt seit Jahrzehnten Konzertsäle auf der ganzen Welt. Seine Melodien und Rhythmen gehören zum Gemeingut der klassischen Musik, haben aber auch Eingang in die Filmwelt Hollywoods, in die Werbung und die Rockmusik gefunden. Die «Carmina Burana» sprengen alle Grenzen. Aber wie ist das Werk entstanden?

Fortuna hat es gut mit mir gemeint, als sie mir an dem für mich denkwürdigen Gründonnerstag 1934 einen Antiquariatskatalog in die Hände spielte, in dem ich einen Titel fand, der mich mit magischer Kraft anzog.

Mit diesen Worten beginnt Carl Orff in seinen Lebenserinnerungen jenes Kapitel, in dem er von der Entstehung seines berühmtesten Werkes «Carmina Burana» berichtet. Heute, knapp 90 Jahre nach ihrer Frankfurter Uraufführung im Juni 1937, ist diese Komposition eines der am meisten aufgeführten Werke der Musikgeschichte überhaupt. Immer noch gilt: Wenn die «Carmina Burana» auf dem Spielplan sind, stehen die Menschen Schlange.

Als Carl Orff diese Musik schreibt, ist er knapp 40 Jahre alt. Er hat eine gescheiterte Ehe hinter sich und ist alleinerziehender Vater. Obwohl er aus einer wohlhabenden Münchner Grossbürgerfamilie stammt, ist er arm und verdient sein Geld hauptsächlich mit Musikunterricht. Als Komponist ist er unter Kollegen und Fachleuten bekannt und geschätzt, aber noch fehlt der grosse Erfolg beim Publikum. Doch Carl Orff weiss, was er will: Anerkennung, Ruhm, Ewigkeit.

Die willkürliche Herrschaft der Schicksalsgöttin Fortuna über das Leben ist das zentrale Motiv der «Carmina Burana». Gleichsam wie in die Speichen eines Rades greift sie ein in den Weltenlauf, sie erhebt die Menschen, nur um sie bald darauf wieder in den Staub zu werfen. Aus den mehr als 250 Gedichten der mittelalterlichen Lieder- und Gedichtsammlung «Carmina Burana» (Lieder aus Benediktbeuren) wählt Orff gemeinsam mit seinem Freund und Mitarbeiter, dem Bamberger Staatsarchivrat Michel Hofmann, zwei Dutzend Texte in lateinischer und mittelhochdeutscher Sprache aus und ordnet sie zu einer Komposition, die bis heute nichts von ihrer Faszinationskraft verloren hat.

Aber Fortuna zeigt auch dem Schöpfer der «Carmina Burana» ihr wandelbares Gesicht: Das Werk macht Carl Orff berühmt, weltberühmt. Gleichzeitig fällt seine Entstehung und Uraufführung in die Zeit des Dritten Reichs, und so ist Orffs Aufstieg als Komponist untrennbar verbunden mit den kulturpolitischen Interessen und Aktivitäten der Nationalsozialisten. Nach anfänglichen Widerständen gegen diese «bayerische Negermusik» setzt sich das Werk innerhalb von wenigen Jahren durch und beschert Orff einen Aufstieg, der ihn neben Richard Strauss und Hans Pfitzner zu einem der wichtigsten Komponisten im Dritten Reich werden lässt. Wegen ihrer eingängigen Harmonik und ihrer packenden Rhythmik gilt Orffs Musik vielen NS-Kulturpolitikern als Gegenmittel zur Atonalität der Zwölfton-Moderne. Gleichzeitig dient sie den Nationalsozialisten als Ausweis ihrer Avantgarde-Freundlichkeit.

Von diesen Zusammenhängen will Carl Orff nach 1945 nicht mehr viel wissen, im Gegenteil: Geschickt betreibt er Legendenbildung und scheut auch nicht davor zurück, seine Person und sein Werk in die Nähe des politischen Widerstandes zu rücken. Seine Karriere als Komponist kann Orff nach dem Zweiten Weltkrieg bruchlos fortsetzen. Ein Werk wie die «Carmina Burana» ist ihm aber kein zweites Mal geglückt.

Carmina Burana, das monumentale Chorwerk mit dem wuchtige Chorsatz «O Fortuna» von Carl Orff ist im KKL Luzern 2026 live zu erleben.

Aufführungsdauer: ca. 85 Minuten (Konzert ohne Pause)


Programm

Maurice Ravel
Boléro: Tempo di Bolero moderato assai
Carl Orff
Carmina Burana
Fortuna imperatrix Mundi – Glück, Herrscherin der Welt
Primo vere – Frühling
Uf dem anger – Auf dem Dorfplatz
In Taberna – In der Schenke
Cour d'amours – Gerichtshof der Liebe
Blanziflor et Helena – Blanziflor und Helena
Fortuna imperatrix Mundi – Glück, Herrscherin der Welt

Programmänderungen vorbehalten

Cover des Saisonprogramm 2025/26 von Obrasso Concerts | © Obrasso Concerts

Bewertungen

12 Bewertungen (Ø 4.75)

Konzertbesucher aus Luzern am 27. Oktober 2024
Das war eine sehr spezielle Anlass. Hühnerhautatmosphäre. Sehr empfehlenswert

Konzertbesucher aus 3507 Biglen am 16. August 2024
Ein wunderbares Erlebnis

Konzertbesucher aus Eschenbach SG am 14. März 2023
Hervorragende Gesamtstimmung, faszinierend und bewegend.

Konzertbesucher aus Comano am 27. Februar 2023
Intense, superlative‼️

Konzertbesucher aus Laufen am 07. April 2022
Es war ein sehr schönes Erlebnis

Konzertbesucher aus Kriens am 06. April 2022
Eine Carmina-Aufführung ist ein Fest-Anlass und wenn ich kann, werde ich dieses unglaubliche Werk von Carl Orff "im Original", bzw. im Konzertsaal immer wieder besuchen. Der Bolero war eine würdige und passende Zugabe!

Konzertbesucher aus Schinznach-Dorf am 08. November 2021
Wunderschöne Musik, hervorragend vorgetragen

Konzertbesucher aus Schmerikon am 07. November 2021
Grossartige Aufführung

Konzertbesucher aus Meilen am 07. November 2021
Es war sensationell! Danke!! M. & Hp Roth Meilen

Konzertbesucher aus Baden am 06. April 2022

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