Künstler
Klasse Klassik
Das Prague Royal Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Heiko Mathias Förster gastiert erst zum zweiten Mal im KKL Luzern. Die Sinfoniker aus Prag präsentieren bei der Classical-Gala 2025 ein spektakuläres Konzertprogramm. Der Abend beginnt mit vier Slawischen Tänzen von Antonín Dvořák. Der wohl bekannteste tschechische Komponist hat mit diesen Tänzen Werke geschaffen, die weltweit durch ihre mitreissenden Rhythmen und melodischen Wendungen begeistern. Der OPUS KLASSIK-Preisträger von 2020, Simon Höfele, wird eines der faszinierendsten Trompetenkonzerte aller Zeiten interpretieren – das Konzert für Trompete und Orchester von Alexander Arutjunjan. Nach der Pause erwartet das Publikum die beeindruckende Sinfonie Nr. 5 in e-Moll von Peter I. Tschaikowsky, die den Konzertabend mit ihrer majestätischen Kraft und Tiefe zu einem Höhepunkt führt.
Konzertdauer: ca. 130 Minuten (inkl. Pause)
Exklusives Kurzinterview mit Simon Höfele
Das World Band Festival Luzern wird 26. Diesen Erfolg haben wir auch den mitwirkenden Künstler:innen zu verdanken, die grosses Engagement leisten, um da zu stehen, wo sie heute sind. Das hat uns dazu bewogen, bei den Künstler:innen selbst nachzufragen, wie es kam, dass wir heute hier sind. Simon Höfele hat uns dazu im exklusiven Kurzinterview folgende Fragen beantwortet:
WBFL: Was hat dich dazu bewogen, die Musik zum Beruf zu machen?
Simon Höfele: Das ist ganz einfach bei mir, weil ich aus einer Musikerfamilie komme. Meine Eltern sind Profimusiker in verschiedenen deutschen Orchestern. Klassische Musik war bei mir immer im Haus, es hat also immer jemand geübt, oder ich sass im Theater oder in der Oper, wenn die Babysitterin mal ausfiel, und habe mir «Hänsel und Gretel» angeguckt, bis mich meine Eltern in der Pause wieder abgeholt haben. Da war ich etwa fünf, und ich wusste damals eigentlich schon, dass ich Trompeter werden will. Mit sieben habe ich dann angefangen, Trompete zu spielen – erst später, weil mir mit fünf die Schneidezähne ausgefallen sind (lacht). Für meine Eltern war das auch nochmal eine Bestätigung, dass ich es wirklich ernst meine. Ich hatte von Anfang an ihre volle Unterstützung und bin ihnen wahnsinnig dankbar dafür. Ich durfte früh zu den richtigen Lehrern, unter anderem schon mit zwölf zu Reinhold Friedrich. Das hat mich unglaublich motiviert und inspiriert. Und, ich wollte das wirklich immer selbst, es gab bei uns nie Druck. Für mich stand immer die Freude an der Musik im Vordergrund. Seitdem spiele ich Trompete, bin Trompeter und habe immer noch grosse Freude dran.
WBFL: Was hat dich auf die Idee gebracht, den Podcast «Classic Crush» zu produzieren?
Simon Höfele: Die Initialzündung dazu war ein Deutschlandfunk-Format namens «Klassik-Pop-et cetera». Da durfte ich eine Stunde lang selbst kuratierte Musik spielen – von Metal über Jazz und Pop bis hin zur Klassik. Das war mir die allergrösste Freude. Los ging es mit einem Track von «System Of A Down» – einer Band, die mich durch meine ganze Jugend begleitet hat. Sicher nicht das, was man erwartet, wenn ein klassischer Musiker zu Gast ist, der gerade den OPUS KLASSIK gewonnen hat. Da habe ich dann gemerkt, wie spanned es wäre, ein eigenes Format zu haben, in dem ich regelmässig Musik präsentieren und mit Gästen ins Gespräch kommen kann, und das gerade auch junge Leute anspricht. Mit dem WDR habe ich dafür den idealen Partner gefunden, und seither macht mir der Podcast einfach wahnisnnig viel Freude. Besonders schön ist, durch die Musik Menschen kennen zu lernen – von der experimentierfreudigen Philo Tsoungui über die klassische Solistin Diana Tishchenko bis zu einem Star wie Till Brönner, bei dem ich ehrlich gesagt ein bisschen «star struck» war. Jede Folge hat ihre besonderen Momente, was ich jedesmal wieder gern erlebe, wenn ich die Folgen aufnehmen darf.
WBFL: Was macht es für dich besonders, am World Band Festival Luzern zu spielen?
Simon Höfele: Ich komme unglaublich gern nach Luzern – die Stadt lebt Kultur, und der Konzertsaal im KKL ist für mich einer der besten Konzertsäle überhaupt. Schon als ich vor zwei Jahren spontan beim World Band Festival für Tine Thing Helseth eingesprungen bin, habe ich erlebt, wie herzlich Publikum und Organisation dort sind. Es ist ein Festival, wo ich wirklich gerne wieder komme. Jetzt freue ich mich, wieder dort zu spielen, mit dem Prague Royal Philharmonic und Heiko Mathias Förster, diesmal mit Arutjunjan, meinem absoluten Lieblingskonzert. Diese langsamen Teile sind einfach zum Niederknien schön, jedes Mal bekomme ich Gänsehaut. Dazu gibt’s sogar noch ein kleines Schmankerl als Zugabe. Es ist so ein perfekter Moment, auf den ich mich ungemein freue, und das macht es für mich besonders, wieder nach Luzern kommen zu dürfen.
WBFL: Herzlichen Dank Simon Höfele für das Interview! Wir freuen uns auf dich!
Programm
Antonín Dvořák Slawische Tänze Nr. 1 in C-Dur, Presto (Furiant) Op. 46 Nr. 2 in e-Moll, Allegretto grazioso (Dumka) Op. 46 Nr. 7 in C-Dur, Allegro vivace (Kolo) Op. 72 Nr. 8 in g-Moll, Presto (Furiant) Op. 46 |
Alexander Arutjunjan Konzert für Trompete und Orchester As-Dur Andante – Allegro energico – Meno mosso – Allegro |
Peter I. Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 Andante – Scherzo. Allegro con anima Andante cantabile Walzer. Allegro moderato Finale. Andante maestoso |
Programmänderungen vorbehalten
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