Carmina Burana & Boléro im KKL Luzern | © Obrasso Concerts

Carmina Burana & Boléro


So. 23. Juni 2024, 18:30

KKL Luzern, Konzertsaal

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Künstler


Carmina Burana von Carl Orff und Boléro von Maurice Ravel im KKL Luzern

Mit Orff's Carmina Burana und Ravels Boléro kommen zwei der populärsten Werke des 20. Jahrhunderts im KKL Luzern zur Aufführung. 

Der Boléro ist ein Tanz im ¾-Takt, welcher im 18. Jahrhundert am spanischen Hof erfunden wurde. Getanzt wird der Boléro in der Regel zu zweit mit Kastagnetten (muschelförmige Klappern). Den wohl berühmtesten Boléro hat der französische Komponist Maurice Ravel geschrieben. Komponiert hat er ihn 1928 im Auftrag der Tänzerin Ida Rubinstein. Schon bei der ersten Aufführung wurde das Stück ein grosser Erfolg. Auf die Frage was sein Meisterwerk sei, antwortete der Komponist einst: «Der Boléro natürlich! Schade nur, dass er überhaupt keine Musik enthält.»

Was sind die Carmina Burana eigentlich? Die Carmina Burana ist die grösste Sammlung weltlicher und geistlicher Lieder des Mittelalters in Europa. Verfasst wurden sie in lateinischer und mittelhochdeutscher Sprache. Dabei handelt es sich um Liebeslieder, Trinklieder und Spiellieder, aber auch um Lieder mit spirituellem Inhalt. Die Schrift wurde 1803 in der Bibliothek des Klosters Bendiktbeuern gefunden. Man geht davon aus, dass die Texte in Seckau (Steiermark, Österreich) oder im Kloster Neustift (Brixen, Südtirol) verfasst wurden. Niemand weiss, wie sie nach Benediktbeuern gekommen sind. Die Carmina Burana wurde weltweit bekannt, als Carl Orff sie in den Jahren 1935–1936 vertonte und am 8. Juni 1937 in der Oper zu Frankfurt am Main uraufführte. Besonders die berühmte Komposition «O Fortuna» ist so populär, dass sie häufig für Filmmusik und Werbespots verwendet wird.

O FOrtuna - Schicksalsrad der römischen Glücksgöttin Fortuna

Carmina Burana – Das Orff'sche Chorwerk füllt seit Jahrzehnten Konzertsäle auf der ganzen Welt. Seine Melodien und Rhythmen gehören zum Gemeingut der klassischen Musik, haben aber auch Eingang in die Filmwelt Hollywoods, in die Werbung und die Rockmusik gefunden. Die «Carmina Burana» sprengen alle Grenzen. Aber wie ist das Werk entstanden?

Fortuna hat es gut mit mir gemeint, als sie mir an dem für mich denkwürdigen Gründonnerstag 1934 einen Antiquariatskatalog in die Hände spielte, in dem ich einen Titel fand, der mich mit magischer Kraft anzog.

Mit diesen Worten beginnt Carl Orff in seinen Lebenserinnerungen jenes Kapitel, in dem er von der Entstehung seines berühmtesten Werkes «Carmina Burana» berichtet. Heute, knapp 90 Jahre nach ihrer Frankfurter Uraufführung im Juni 1937, ist diese Komposition eines der am meisten aufgeführten Werke der Musikgeschichte überhaupt. Immer noch gilt: Wenn die «Carmina Burana» auf dem Spielplan sind, stehen die Menschen Schlange.

Als Carl Orff diese Musik schreibt, ist er knapp 40 Jahre alt. Er hat eine gescheiterte Ehe hinter sich und ist alleinerziehender Vater. Obwohl er aus einer wohlhabenden Münchner Grossbürgerfamilie stammt, ist er arm und verdient sein Geld hauptsächlich mit Musikunterricht. Als Komponist ist er unter Kollegen und Fachleuten bekannt und geschätzt, aber noch fehlt der grosse Erfolg beim Publikum. Doch Carl Orff weiss, was er will: Anerkennung, Ruhm, Ewigkeit.

Die willkürliche Herrschaft der Schicksalsgöttin Fortuna über das Leben ist das zentrale Motiv der «Carmina Burana». Gleichsam wie in die Speichen eines Rades greift sie ein in den Weltenlauf, sie erhebt die Menschen, nur um sie bald darauf wieder in den Staub zu werfen. Aus den mehr als 250 Gedichten der mittelalterlichen Lieder- und Gedichtsammlung «Carmina Burana» (Lieder aus Benediktbeuren) wählt Orff gemeinsam mit seinem Freund und Mitarbeiter, dem Bamberger Staatsarchivrat Michel Hofmann, zwei Dutzend Texte in lateinischer und mittelhochdeutscher Sprache aus und ordnet sie zu einer Komposition, die bis heute nichts von ihrer Faszinationskraft verloren hat.

Aber Fortuna zeigt auch dem Schöpfer der «Carmina Burana» ihr wandelbares Gesicht: Das Werk macht Carl Orff berühmt, weltberühmt. Gleichzeitig fällt seine Entstehung und Uraufführung in die Zeit des Dritten Reichs, und so ist Orffs Aufstieg als Komponist untrennbar verbunden mit den kulturpolitischen Interessen und Aktivitäten der Nationalsozialisten. Nach anfänglichen Widerständen gegen diese «bayerische Negermusik» setzt sich das Werk innerhalb von wenigen Jahren durch und beschert Orff einen Aufstieg, der ihn neben Richard Strauss und Hans Pfitzner zu einem der wichtigsten Komponisten im Dritten Reich werden lässt. Wegen ihrer eingängigen Harmonik und ihrer packenden Rhythmik gilt Orffs Musik vielen NS-Kulturpolitikern als Gegenmittel zur Atonalität der Zwölfton-Moderne. Gleichzeitig dient sie den Nationalsozialisten als Ausweis ihrer Avantgarde-Freundlichkeit.

Von diesen Zusammenhängen will Carl Orff nach 1945 nicht mehr viel wissen, im Gegenteil: Geschickt betreibt er Legendenbildung und scheut auch nicht davor zurück, seine Person und sein Werk in die Nähe des politischen Widerstandes zu rücken. Seine Karriere als Komponist kann Orff nach dem Zweiten Weltkrieg bruchlos fortsetzen. Ein Werk wie die «Carmina Burana» ist ihm aber kein zweites Mal geglückt.

Carmina Burana, das monumentale Chorwerk mit dem wuchtige Chorsatz «O Fortuna» von Carl Orff ist im KKL Luzern 2024 live zu erleben.

Konzertdauer: 90 Minuten (ohne Pause)

Programm

CAMILLE SAINT-SAËNS Finale aus der 3. Sinfonie in c-Moll Op. 78 «Orgelsinfonie»
MAURICE RAVEL Boléro: Tempo di Bolero moderato assai
CARL ORFF Carmina Burana
Fortuna imperatrix Mundi – Glück, Herrscherin der Welt
Primo vere – Frühling
Uf dem anger – Auf dem Dorfplatz
In Taberna – In der Schenke
Cour d'amours – Gerichtshof der Liebe
Blanziflor et Helena – Blanziflor und Helena
Fortuna imperatrix Mundi – Glück, Herrscherin der Welt

Programmänderungen vorbehalten

Bewertungen

10 Bewertungen (Ø 4.7)

Konzertbesucher aus Eschenbach SG am 14. März 2023
Hervorragende Gesamtstimmung, faszinierend und bewegend.

Konzertbesucher aus Comano am 27. Februar 2023
Intense, superlative‼️

Konzertbesucher aus Laufen am 07. April 2022
Es war ein sehr schönes Erlebnis

Konzertbesucher aus Kriens am 06. April 2022
Eine Carmina-Aufführung ist ein Fest-Anlass und wenn ich kann, werde ich dieses unglaubliche Werk von Carl Orff "im Original", bzw. im Konzertsaal immer wieder besuchen. Der Bolero war eine würdige und passende Zugabe!

Konzertbesucher aus Schinznach-Dorf am 08. November 2021
Wunderschöne Musik, hervorragend vorgetragen

Konzertbesucher aus Schmerikon am 07. November 2021
Grossartige Aufführung

Konzertbesucher aus Meilen am 07. November 2021
Es war sensationell! Danke!! M. & Hp Roth Meilen

Konzertbesucher aus Baden am 06. April 2022

Konzertbesucher aus Hedingen am 08. November 2021

Konzertbesucher aus Brüttelen am 07. November 2021

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